Es ist vollbracht! Die KSV Kängurus fahren in einem packenden Endspiel vor der Rekordkulisse von 3.200 Fans den ersten ÖEL-Meistertitel ein und ließen sich danach ordentlich feiern.
Was war das für ein Eishockeyfest! 3.200 enthusiastische Fans sahen ein unglaublich intensives und packendes Final-Rückspiel in der Kapfenberger Stadthalle und wurden letztendlich genauso wie die KSV-Protagonisten am Eis für ihren Einsatz belohnt. Doch von Beginn an:
Nach der Ehrung der Kapfenberger Eishockeylegenden Christoph Brandner, Gregor Baumgartner und David Schuller gab Jennifer Zirngast die österreichische Bundeshymne zum Besten und dann zeigten sich die KSV-, und Hohenems-Cracks am Eis von ihrer besten Seite. Die Partie war gleich von Beginn weg sehr intensiv. Die Gäste mussten auf Grund des 1:4 Rückstands aus dem Hinspiel ihr Glück in der Offensive suchen und taten dies auch gleich in den Startminuten. Die ersten Angriffe der Emser entschärfte Oliver Zirngast, die erste Chance für die KSV vergab Daniel Oberkofler, der einen Blueliner gefährlich abfälschte. Dann fassten die Kängurus zwei Penaltys hintereinander aus und die Vorarlberger kamen zu zwei dicken Gelegenheiten, aber Zirngast zeigte erneut seine Klasse. Sogar eine 76-sekündige 3-5 Unterzahl konnte schadlos überstanden werden. Die Kängurus zeigten es einige Minuten später den Steinböcken wie man eine doppelte Überzahl nutzt und gingen durch eine Direktabnahme von Christoph Draschkowitz nach Oberkofler-Pass mit 1:0 in Front. Nur wenig später scheiterte Pierre Graf mit einem Schuss an der Stange, doch die Kängurus hatten ihr Pulver noch nicht verschossen und legten noch vor der ersten Pause nach. 34 Sekunden vor Ende des Startdrittels war es Lukas Draschkowitz, der in Überzahl auf 2:0 erhöhte.
Mit Selbstvertrauen einer mittlerweile insgesamten 5 Tore-Führung gingen die Kängurus in den Mittelabschnitt und es dauerte nicht lange bis zum nächsten Treffer. Daniel Oberkofler düpierte die gegnerische Abwehr und erhöhte auf 3:0. Die Vorentscheidung lag in der Luft, doch die Emser hatten noch was zu melden. Kyllönen kam in einem Powerplay im Slot zum Abschluss und verkürzte auf 1:3, drei Minuten später fand Vonbun eine Lücke und traf aus der Distanz zum 2:3. Die Kängurus waren nun verunsichert und versuchten sich vorrangig auf die Defensive zu konzentrieren. Fünf Minuten später aber glichen die Gäste nach einem Bully neuerlich durch Kyllönen aus und das Spiel drohte zu kippen. Die beidseitig sehr offensiv geführte Partie ging in den Schlussabschnitt und Hohenems-Stürmer Hehle hatte zweimal die Führung auf der Schaufel, womit es nochmal richtig eng geworden wäre. So aber zeigten die Kängurus ihre individuelle Klasse und nach einer Traumkombination zwischen Pierre Graf und den Draschkowitz-Brüdern netzte Lukas Draschkowitz zum 4:3 ein. Die Fans hofften nun auf die Vorentscheidung, aber die Gäste schlugen nochmal zurück, kamen 40 Sekunden später erneut zum Ausgleich. Doch den Vorarlbergern lief die Zeit davon und eine weitere Strafe gegen sie machte dann klar, dass das Spiel nun entschieden ist, und die Kängurus ließen sich die Butter auch nicht mehr vom Brot nehmen.
Vielumjubelt nahm Kapitän Lukas Draschkowitz den Siegerpokal von ÖEV-Präsident Klaus Hartmann entgegen und feierte mit seiner Mannschaft, umrahmt von einer tollen Pyroshow und den Klängen von „Wer are the Champions“, den ersehnten Titelgewinn.
Die Stimmen nach dem Spiel:
Spielertrainer Kris Reinthaler: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor allem nach den letzten zwei Jahren wo uns durch verschiedene Umstände die Kraft in den finalen Phasen der Playoffs gefehlt hat. Heuer war es aber anders, wir haben dem Gegner auswärts wie auch daheim einen guten Kampf liefern können. Aber Hut ab vor Hohenems, sie sind von der ersten Minute auf uns drauf gegangen und wir waren vielleicht etwas überrascht, vielleicht auch etwas nervös. Es war eine enge Partie, aber die Anfangsminuten in Hohenems mit der schnellen 3:0 Führung hat uns dann den Meistertitel beschert.“
Adrian Stühlinger: „Im Laufe der Saison war es noch wesentlich leichter, im Playoff haben wir uns aber super auf die Gegner eingestellt und dann sehr gute Spiele geliefert. Heute wollte natürlich jeder nochmal das Beste geben und das ist uns auch gelungen. Vor dieser Kulisse aufzulaufen war Nervenkitzel pur. Es waren ja schon beim Aufwärmen über 1.000 Fans da, das war einfach unglaublich!
Kapitän Lukas Draschkowitz: „Wir haben die letzten beiden Jahre in den Playoffs auch auf Grund von Krankheiten nicht erreicht, was wir schaffen wollten. Heute haben wir alles geben müssen und sind jetzt sind froh, dass wir den Titel endlich geholt haben und sind wohl verdient als beste Mannschaft der Liga Meister geworden.“
Präsident Franz Gärtner: „Wir haben eine richtig geile Saison gehabt und richtig tolles Eishockey gesehen. Der Schlüssel dazu ist sicher die Kameradschaft innerhalb der Mannschaft und das das spiegelt sich am Eis wider. Jeder hat für jeden gekämpft, das macht den Erfolg aus!“
ÖEL-Finale/Rückspiel
KSV Eishockey – SC Hohenems 4:4 (2:0|1:3|1:1)
Tore: 1:0 C.Draschkowitz (14./PP2), 2:0 L.Draschkowitz (20./PP), 3:0 Oberkofler (24.), 3:1 Kyllönen (25./PP), 3:2 Vonbun (28.), 3:3 Kyllönen (33./PP), 4:3 L.Draschkowitz (49.), 4:4 Fussenegger (50.)
Hinspiel
SC Hohenems – KSV Eishockey 1:4 (0:3|0:1|1:0)
Tore: 0:1 Oberkofler (1.), 0:2 Trost (2.), 0:3 L.Draschkowitz (3.), 0:4 C.Draschkowitz (38.), 1:4 Grabher-Meier (50.)
Pic: Helmut Huppmann