Das Saisonziel „ÖEL-Meistertitel“ konnte die KSV mit dem Halbfinal-Aus nicht erreichen, dennoch blicken die Kängurus auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück. Mit etwas Abstand lassen Präsident Franz Gärtner und Trainer Kris Reinthaler die Saison nochmal Revue passieren.

 

Mit dem Halbfinal-Aus gegen den SC Hohenems endete die Saison frühzeitig, das Saisonziel wurde damit leider verpasst. Ist der erste Frust schon verdaut?

Kris Reinthaler: „Natürlich ist der erste Frust bereits verdaut. Man will im Sport immer sein Bestes geben und Meister werden war das klare Saisonziel. Wer den Sport kennt, weiß dass es nicht immer so geht wie man es sich wünscht und heuer hat es eben nicht gereicht. Man muss auch mit Niederlagen umgehen können und dementsprechend ist es für uns abgehakt.“

Franz Gärtner: „Ja es ist schade, dass wir das, was sich die Mannschaft und auch der Verein als Ziel gesetzt haben, nicht erreichen konnten. Der Frust ist nur deshalb groß, weil wir an unserem Ziel, den Meistertitel nach Kapfenberg zu holen, nicht spielerisch, sondern gesundheitlich gescheitert sind.

Du sprichst es schon an. Was waren letztendlich die Gründe dafür, dass es im Halbfinale zum Aus kam?

Franz Gärtner: „Keine Mannschaft dieser Liga kann den Ausfall von 8 bis 10 Spielern über zwei Wochen verkraften. Beim ersten Halbfinalspiel in Hohenems ging es mit dem letzten Aufgebot noch irgendwie und wir konnten ein beachtliches 4:4 mit nach Hause nehmen. Nachdem sich dann das Spielerlazarett aber noch vergrößert hat und einige Spieler 14 Tage lang nicht trainieren konnten, waren wir einfach körperlich und somit auch geistig nicht in der Lage das Halbfinalspiel zu gewinnen.“

Kris Reinthaler: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Mannschaft für einen Meistertitel gehabt hätten. Aber es kommen auch andere Faktoren dazu, da spielt eben mit, wie fit die Mannschaft ist, bzw. wieviele Verletzte man hat. Und uns war es leider nicht vergönnt, die Saison über gesund zu bleiben. Wir haben leider einen Grippevirus im Halbfinale erwischt, konnte nicht vollzählig zum Auswärtsspiel nach Hohenems anreisen und spürten es auch noch im Rückspiel, im dem wir dann saft-und kraftlos waren und sind dann eben ausgeschieden.

Wie seht ihr rückblickend die abgelaufene Saison? Was war euer Highlight, was der negative Höhepunkt?

Franz Gärtner: „Rückblickend sehe ich die Saison trotzdem als sehr erfolgreich, auch wenn wir den Meistertitel nicht nach Kapfenberg geholt haben. Aber die Jungs haben bis zum letzten Spiel im Grunddurchgang kein Spiel verloren und das waren immerhin 14 Spiele ohne Niederlage. Außerdem haben wir beim Einladungsturnier in Feldkirch schon eine sehr gute Leistung abgerufen, anschließend den 7. Gösser Cup gewonnen und zuletzt auch noch den Titel im neu eingeführten Steirer Cup nach Kapfenberg geholt. Somit kann man schon sagen, dass wir auch ohne den ÖEL-Titel sportlich eine zufriedenstellende Saison hatten. Mein Highlight war der Sieg beim Gösser Cup, denn da haben wir immerhin den späteren ÖEL-Meister Steindorf mit 9:0 aus der Halle geschossen! Aber auch der Steirer Cup-Sieg, der 14 Spiele andauernde winning-streak, sowie die vielen Zuseher in der Kapfenberger Eishalle in den Playoffs waren großartig. Der negative Höhepunkt war, dass wir zwar in eine schöne, neue Eishalle einziehen durften, aber wir uns die ganze Saison nicht heimisch gefühlt haben und uns viele Steine in den Weg gelegt wurden. Dies hat sich, seit das Nationalteam im November in Kapfenberg zu Gast war, zwar ein wenig gebessert, aber 100% zufriedenstellend ist es nach wie vor noch nicht.

Kris Reinthaler: „Ja, wir haben rückblickend definitiv eine gute Saison gespielt. Das Highlight war sicher das Heimspiel gegen Feldkirch bei recht voller Halle, bei dem wir unser bestes Spiel abgeliefert haben, was Taktik und Geschwindigkeit betrifft. Negativ waren eher einzelne Spielsituation, also Kleinigkeiten die nicht passten. Aber wir hatten ja zum Glück nie ein richtiges sportliches Tief. Abseits des Eises war die Kabinensituation Anfang der Saison ärgerlich. Aber wir sind darüber hinweggekommen und hoffen dass das nächste Saison noch besser wird. Im Großen und Ganzen war es eine akzeptable Saison. Wir werden nächstes Jahr wieder richtig angreifen, werden schauen dass wir in den wichtigen Phasen fit bleiben und dann bin ich sehr zuversichtlich.“

Wie beurteilt ihr generell die Entwicklung der ÖEL?

Franz Gärtner: „Die Liga hat sich im zweiten Jahr sicher ein wenig weiter entwickelt. Ich bin allerdings nach wie vor mit dem Modus nicht zufrieden. Wir spielen 4x gegen jede Mannschaft in der Region und wenn es dann zu den Finalspielen kommt, kennt keine Mannschaft ihren Gegner. Das gehört sicher verbessert und ich werde dazu auch einen sportlich meiner Meinung nach sehr guten Vorschlag an die Liga machen und hoffe, dass dieser erhört wird. Nicht nur vom Verband, sondern auch von den teilnehmende Vereinen, welche hiervon sicher auch profitieren würden.“

Kris Reinthaler: „Spielerisch hat die Liga sicher einen Schritt nach vorne gemacht. Mannschaften haben es in die Playoffs geschafft, die letzte Saison noch nicht dabei waren und umgekehrt mussten einige zusehen, die letzte Saison in den Playoffs mit dabei waren. Von dem her sieht man schon dass die Liga ausgeglichen ist und sie hat mittlerweile auch einen gewissen Stellenwert im österreichischen Eishockey. Für jüngere Spieler, die nicht direkt den Sprung in die Bundesliga schaffen oder sich entscheiden ins Berufsleben einzusteigen oder zu studieren ist sie eine tolle Plattform. Aber auch für ältere Spieler, die nach ihrer Profikarriere noch ein paar Jahre anhängen wollen ist sie eine perfekte Liga. Ich hoffe dass noch einiges entstehen wird, dass sich die Liga noch weiter entwickelt und auf alle Fälle noch lange bestehen bleibt.“

Franz, wie geht’s nun mit der KSV weiter? Wie sehen die Planungen für die nächste Saison aus?

Franz Gärtner: „Wie es mit den KSV Kängurus weiter geht, will ich noch nicht vorweg nehmen. Wir werden das am 31.März im Zuge einer bereits ausgeschriebenen Pressekonferenz bekanntgeben.“

Kategorien: AllgemeinNews