Was war das für ein Krimi! Die Kängurus besiegten in einem dramatischen ÖEL-Viertelfinal-Rückspiel die VEU Feldkirch mit 2:0 und stehen im Halbfinale, wo nun der SC Hohenems wartet.

Schon als das Spiel bereits im Gange war, standen immer noch einige Fans an der Kassa bis raus vor die Halle. Somit war es eine tolle Kulisse, die dem Spiel letztendlich gerecht werden sollte. Denn von Beginn an entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch mit offenem Visier. Stefan Trost scheiterte mit dem ersten Abschluss am Gehäuse von VEU-Goalie Schubert und kurz darauf setzte Florian Hoppl seinen ersten Abschluss knapp daneben. Dann kam Christoph Draschkowitz zur bislang besten Einschussgelegenheit, welche zwar auch keinen Torerfolg zur Folge hatte, jedoch das erste Powerplay einbrachte. Dieses dauerte lediglich neun Sekunden, ehe Stefan Trost per überlegten Wristshot einnetzte und zur frühen und viel umjubelten Führung abdrehte. Es folgte eine Angriffswelle der Kängurus, doch Reinthaler, Hoppl, Fichtinger und Adrian Stühlinger vergaben gute Gelegenheiten die Führung auszubauen. Kurz vor der ersten Drittelpause vergab noch Stefan Derler gegen einen sehr starken VEU-Schlussmann im 1on1.

Mit einer völlig verdienten aber dem Spielverlauf entsprechend zu niedrigen Führung ging es in den Mittelabschnitt, in welchem die Gäste immer besser ins Spiel kamen. Nachdem die Kängurus eine Überzahlgelegenheit nicht nutzten, machten es auch die Vorarlberger nicht besser. Feldkirch war aber mittlerweile in der Partie angekommen und hatte viele Möglichkeiten auf den Ausgleich, doch dank Schlussmann Zirngast, der unter anderem mit einer Glanzparade gegen VEU-Stürmer Maurer seine Klasse zeigte, blieb es bei der knappen KSV-Führung.

Der Schlussabschnitt startete mit einer Gelegenheit von Florian Hoppl, welche eine Drangperiode der Kängurus einleitete, die jedoch von einer Strafe gegen Pierre Graf unterbrochen wurde. Die Vorarlberger waren aber in Überzahl nicht allzu gefährlich. Die beste Gelegenheit hatte noch Stefan Trost, er vergab aber die Chance auf den Shorthander. Selbiger fand Sekunden später die nächste Chance vor, wurde regelwidrig gestoppt und bescherte der KSV ein Überzahlspiel. Doch auch dieses blieb ohne Torerfolg, diesmal war die Latte des VEU-Gehäuses im Weg. In den letzten zehn Minuten erhöhten die Gäste dann den Druck und es wurde rassig. Die Emotionen entluden sich sechs Minuten vor dem Ende bei einem Infight zwischen Rupert Fichtinger, Dominik Wassermann, bzw. Fabio Haas und Alessandro Togni, welche dann allesamt auf der Strafbank Platz nahmen. Feldkirch musste alles riskieren, nahm zwei Minuten vor der Schlusssirene Goalie Schubert für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Die erste Chance auf das Empty Net Goal vergaben die Kängurus noch um Zentimeter, doch 15 Sekunden vor dem Ende war es soweit, als Adrian Stühlinger mit dem 2:0 ins verwaiste Tor alles klar machte und die Stimmung in der Halle ihren Höhepunkt erreichte.

Mit einem Gesamtscore von 7:5 schaffen die Kängurus somit den Einzug ins ÖEL-Halbfinale, wo wie schon im Vorjahr der SC Hohenems wartet. Die Emser setzten sich durch einen 4:1 Heimsieg mit einem Gesamtscore von 6:5 gegen den EHC Althofen durch. Das Hinspiel steigt am kommenden Samstag im Herrenriedstadion in Hohenems, das Rückspiel am 4.März in Kapfenberg.

Kris Reinthaler: „Wir wussten wie stark sie sind, für mich war die VEU sogar Geheimfavorit. Wenn sie die ganze Saison mit dem Kader von heute angetreten wären, wären wir vermutlich noch nicht im Viertelfinale auf sie getroffen. Für uns hat heute wieder das Kollektiv gesprochen, es war eine Partie auf wirklich hohem Niveau. Es war sicher ausschlaggebend, dass wir von der ersten Minute an bereit waren und wenn wir dieses Tempo in die nächsten hoffentlich zwei Runden mitnehmen können, sind wir zuversichtlich!“

Stefan Trost: „Viel besser kann es nicht laufen, wir haben eine Superpartie gespielt, bei bester Stimmung auf der Tribüne. Zirni hat alles gehalten und wir hatten Chancen auf mehr Tore. Wir können nicht zufriedener sein mit unserer Leistung. Hohenems kennen wir bereits, wir haben letztes Jahr dort schon eine super Partie gespielt. Wenn wir an die heutige Leistung anschließen können, sind wir sicher schwer zu schlagen.“

Oliver Zirngast: „Wir wussten dass wir heute alles geben müssen und haben mindestens 120% rausgehaut. Es war eine taktische Schlacht und der gegnerische Torhüter hat sein Team lange im Spiel gehalten. Wir wussten auch, dass wir schlau spielen müssen und kompakt stehen, da sie eine sehr schnelle Mannschaft sind und wir haben das perfekt umgesetzt. Ich bin sehr stolz auf unser Team.“

Obmann Franz Gärtner: „Es war mit 800-900 Zusehern heute eine tolle Kulisse mit einer irrsinnig tollen Stimmung. Wir haben sehr gut begonnen, hatten sehr viele Chancen auf weitere Tore. Im zweiten Drittel flachte es etwas ab und im Schlussdrittel hat man gesehen dass die junge VEU eine sehr starke Mannschaft ist und das Empty Net Tor war dann die Draufgabe. Kommende Woche geht’s nach Hohenems, auf die wir schon im Vorjahr im Halbfinale trafen und es werden wieder zwei schwierige Spiele. Wir werden in den kommenden Tagen entscheiden ob wir wieder einen Tag früher anreisen um gut vorbereitet zu sein.“

ÖEL – VIERTELFINALE/Rückspiel
KSV Eishockey – VEU Feldkirch 2:0 (1:0|0:0|1:0)
Tore: 1:0 Trost (8./PP), 2:0 A.Stühlinger (60./EN)

Ö Eishockey Liga Playoff Halbfinale

Semifinale 1:
SC Samina Hohenems 1974 vs. Kapfenberger SV
Sa., 25. Februar 2023

Semifinale 2:
ESC SoccerZone Steindorf/Wiener Eislauf-Verein vs. HC Kufstein
Sa., 25. Februar 2023

Pic: Ropatsch

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