Lange war unklar in welcher Liga die KSV in der kommenden Saison spielen wird. Seit gestern ist es offiziell: Es geht zurück zu den Wurzeln, nämlich in die steirische Eliteliga. Die Hintergründe zum ÖAHL-Ausstieg und den Ereignissen der letzten Wochen möchten wir nun transparent machen.

Kurzer Rückblick: Als Mit-Initiator war man im KSV-Lager vor einem Jahr stolz, gemeinsam mit dem ÖEHV und vier weiteren Teams die neue ÖAHL ins Leben gerufen zu haben. Der Plan war es „eine dritte österreichweite Liga zu etablieren, die als Unterbau fürs österreichische Eishockey dient und den Spagat zwischen Amateur-und Profibetrieb reduziert“, so auch die Stellungnahme des ÖEHV. Dass nur fünf Teams im Boot waren, war zwar nicht optimal aber auch ÖEHV-Vizepräsident Peter Schramm hoffte in einer Aussendung zum Start auf ein rasches Wachstum.

Die Saison verlief für die Kängurus aus sportlicher Sicht grandios. 15 von 16 Spielen im Grunddurchgang konnte man mit einem Gesamtscore von 116:32 gewinnen. In den Playoffs siegte man sowohl im Halb-wie auch im Finale mit 2:0 Serien, wodurch der Titel nach Kapfenberg ging. Eine Niederlage aus 20 Spielen, eine Tordifferenz von 143:41 belegen genauso wie der Aspekt dass acht der zehn Topscorer aus Kapfenberg kamen, dass der Titel nicht unverdient ins Mürztal wanderte.

Nächster Schritt erforderlich
Mit einem Durchschnittsalter von 25,5 Jahren stellte man nach den jungen Linzern das zweitjüngste Team der ÖAHL. Und genau dieses Team, dem als Unterstützung eine Hand voll Routiniers wie Kapitän Draschkowitz, Pierre Graf oder Kris Reinthaler zur Seite stehen, bräuchte nun, bei allem Respekt vor den letztjährigen Gegnern, neue Herausforderungen um sich weiter entwickeln zu können. Genau das ist nämlich unser Ziel als Ausbildungsverein und das Ziel dieser Liga um wie schon erwähnt „den Spagat zwischen Amateur-und Profibetrieb etwas kleiner machen“ umsetzen zu können.

Deshalb war es angedacht, die Liga zu erweitern, abwechslungsreicher und sportlich attraktiver zu gestalten. Etliche Teams bekundeten ihr Interesse, letztendlich bleiben aber nur einige wenige übrig die dann eine Nennung abgaben. Neben den bestehenden Teams (mit Ausnahme von Linz das in die AlpsHL wandert) waren das Hohenems, Kundl, Wattens, Kufstein und Gmunden. Neun Teams also, für die dann auf Grund der Wegdistanzen ein passender Modus gefunden werden musste.

Dafür wurde eine Ligasitzung einberufen, welche jedoch kurzfristig (1 Tag vor dem eigentlichen Termin) verschoben wurde. Zu diesem (Wochentags-)Termin war es kurzfristig keinem KSV-Verantwortlichen möglich zu erscheinen. Der Modus der dort beschlossen wurde sah vor, dass es eine Ost/West-Teilung gäbe, in welcher die KSV mit Wien, Amstetten und Gmunden als Ostgruppe vorgesehen wäre.  

Dieser Modus hätte bedeutet dass im Vergleich zur Vorsaison sowohl die Salzburg Oilers als auch die Black Wings als Grunddurchgangsgegner wegfallen würde und Gmunden als Neueinsteiger hinzukäme. Damit war aus unserer Sicht die angestrebte Niveausteigerung nicht gegeben und wir meldeten unseren Einspruch an. Dieser wurde abgelehnt, woraufhin wir aus besagtem Grund der fehlenden sportlichen Perspektive und Weiterentwicklung bekannt gaben aus der Liga auszusteigen.

Nach Gesprächen mit diversen Verantwortlichen mehrerer Teams versuchten wir nochmal einen Vorstoß und präsentierten einen Modusvorschlag der unserer Meinung nach dem Ziel der Liga entsprochen hätte, sportlich wertvoll gewesen und finanziell auch umsetzbar gewesen wäre. Leider wurde seitens des Verbandes auf diesen Vorschlag drei Wochen lang nicht reagiert, wodurch wir uns gezwungen sahen zu handeln. Vor Allem auch deshalb, da wir mittlerweile mitten im Juni stehen und Planungssicherheit brauchen.

Bei der gestrigen Ligasitzung des STEHV reichten wir deshalb nun unsere Nennung ein und werden ab der kommenden Spielzeit wieder Teil der steirischen Eliteliga. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder so positiv  aufgenommen wurden und sind überzeugt davon dass wir in der Eliteliga nun mindestens dasselbe sportliche Niveau vorfinden wie in der ÖAHL mit dem geplanten Modus, jedoch mit dem Bonus etlicher Klassiker wie dem ewig jungen Duell mit dem EV Zeltweg.

Abschließend sei gesagt:

Die Dichte an Teams auf Amateurniveau mit Ambitionen an einer landesweiten Ligateilnahme in Österreich ist sehr niedrig. Uns ist dabei vollkommen bewusst, dass erschwerend dazu kommt, dass die Voraussetzungen auf verschiedensten Ebenen (wirtschaftlich, sportlich, Eiszeiten, etc…) bei allen Vereinen sehr unterschiedlich sind. Das führt unweigerlich dazu dass es ein äußerst schwieriges Unterfangen ist, ein gemeinsames Ziel in Form der Etablierung einer österreichweiten Amateurliga zu erreichen.

Doch an einer Liga die ihr Grundziel verfehlt teilzunehmen nur um diese am Leben zu erhalten ist nicht unser Ansporn. Wir freuen uns nun wieder auf knackige Derbys und spannende Duelle im Kreis der steirischen Eishockeyfamilie und hoffen dabei auf eure Unterstützung.

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